Montag, 1. Juni 2009

Nr.61

4060000110

Sonntag, 31. Mai 2009

Expertenrunde

Die Republik dümpelt so vor sich hin. Was erstaunlich ist, da wir uns ja irgendwie im Wahlkampf befinden. Oder dümpelt sie nicht und wir merkens nur nicht?
Wer kann es wissen, da ja auch die Experten lange Zeit schwiegen. Verhaltenheit breitete sich aus in den Kreisen derer, die in besseren Zeiten die reinsten Plappermäuler waren. Sie kommen erst langsam wieder in Form und lassen uns immer öfter in großer Ratlosigkeit zurück.
Nicht, dass das nicht früher schon der Fall gewesen wäre. Allerdings waren sie sich früher öfter einig über die Art und das Ausmaß der Maßnahmen, die zwingend durchzusetzen seien, um Schlimmeres zu vermeiden. Die Frage "Schlimmeres für wen?" stellte sich dabei nie. Während sie vorspiegelten, unser aller Wohl bei der Erteilung ihrer Ratschläge im Auge zu haben, mußte doch jedem mit mindestens durchschnittlichem Intellekt Begabten klar sein, dass es sich hierbei um das Wohl eines ganz bestimmten Klientels und keinesfalls der Mehrheit handelte.

Schwamm drüber!
Wer redet jetzt noch davon, dass die Vielzahl der vermeintlich gut gemeinten und schlecht getanen Ratschläge erst die Misere herbei führte? Denn natürlich wurde alles falsch verstanden, nur halb oder gar nicht umgesetzt. Und sowieso sind am Ende immer nur die anderen Schuld, nie, aber auch nie so ein Experte. Wie auch immer man zu solch einem Titel kommen mag.

Gerade eben sind sie, die Experten, aus ihrer Schockstarre erwacht und irren durch die Gegend wie die aufgeschreckten Hühner auf dem Bauernhof. Die einen gackern dies, die anderen das. Und unsereiner, der gut daran täte, dieses Geschrei überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen, kommt nicht umhin, genau das zu tun. Denn es steht zu befürchten, dass irgendwer von diesen aberwitzigen, jämmerlichen Gestalten am Ende tatsächlich Gehör findet im Angesicht derer, die unser aller Wohl und Wehe in den Händen halten.

Wir hören also hin.
Das Thema Arbeitslosigkeit bewegt uns mehr denn je. Schlechte Zeiten, wie sie nun ganz ungeahnt über uns herein gebrochen sind, sind schlechte Zeiten hauptsächlich für jene, die noch von eigener Hände Arbeit leben oder aber dahinvegetieren.
Wir hörten Herrn Blum, der den Frauen das Kinderkriegen empfahl, während gleichzeitig eine europaweite Studie herausgefunden hat, dass in Deutschland die Arbeitslosigkeit am wenigsten geschlechtsspezifisch ist. Das soll anders werden.
Wir hören Herrn Franz, Wirtschaftsweiser, der die konjunkturelle Abwärtsbewegung für zum Stillstand gekommen hält. Auch wenn dies noch nicht auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen habe, sei doch mit weitaus weniger Arbeitslosen zu rechnen als ursprünglich befürchtet.
Und wir hören den Herrn Hundt, der wiederum den "Job-Absturz" befürchtet, wenn nicht die Bundesregierung welche auch immer, aber immerhin irgendwelche Weichen stellt. Herr Hundt weiss natürlich welche. Es wird zum Schaden der Unternehmer nicht sein, denn die vertritt er schließlich.

Und dass wir Widersprüche sehen, wo keine sind, liegt nur an unseren begrenzten Fähigkeiten, zwischen den Zeilen zu lesen.
Wer weiss schon, wie genau so ein Job-Absturz aussieht?
Wer hätte sich in diesen vergangenen expertenlosen Monaten schon genau überlegt oder zu sagen getraut, wie viele Arbeitslose man befürchtet?
Oder wer weiss, wie viele Frauen arbeiten wollen und sich arbeitslos melden würden, wenn sie denn wüssten, wohin mit ihren Kindern?

Fragen über Fragen!
Zum Glück gibts ja die Experten.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Wecker in den Knast!

Wir nicht mehr ganz taufrischen Damen wenden uns neuerdings höchlichst erstaunt um, wenn da die neuen - achso!,emanzipierten - jungen Frauen auf den Plan treten und jedem, der es hören will oder auch nicht, verkünden, wie wohl sie sich doch in ihrer Haut fühlen.
Weil sie alles machen können, was sie wollen. Sogar sich entfalten. Aber wie!

So weit ich erkennen kann, kriegen sie immer noch die Kinder. (Was nichts mit dem gestrigen Herrn Blum zu tun hat: sie machen das ganz freiwillig. Wer auch sonst sollte es tun?) Und sind immer noch die, die mehrheitlich zu Hause bleiben, den Karrierestau in Kauf nehmen, so gar dann, wenn sie besser ausgebildet sind als ihre Männer.
Sie sind die, die durchschnittlich schlechter verdienen als ihre männlichen Berufskollegen, die viel zu wenig forsch ihre Forderungen stellen und ihre "weiblichen Waffen" tunlichst eher einsetzen als ihren Biss, den sie durchaus auch haben. Denn das macht aus ihnen "Mannweiber", die sie nicht sein dürfen und wollen.

Und all der Dinge mehr, die wir schon vor etlichen Jahrzehnten beklagten.

Imgrund also hat sich nicht viel verändert seit damals, als Konstantin Wecker sang:
"Du bist so hässlich, dass ich es kaum ertragen kann ...".
Dies mitten in der Blüte des Kampfes um Emanzipation, der seinerzeit im "Zwang" zum hwG (häufig wechselnden Geschlechtsverkehr) endete, um heute - nicht zuletzt Dank AIDS - bei der modernen Prüderie anzukommen.

Es hat sich so viel nicht geändert, und doch wendet sich so mancher Mann lieber gen Asien, um sich von dort eine sanftmütige, gefügige, unterwürfige etc. Frau zu holen, deren Vorteil darin besteht, dass sie - sofern man es nur richtig anstellt - für lange, lange Zeit - kein für ihn verständliches Wort spricht. Was natürlich auch andersherum gilt.

Dabei unterliegen Letztere einem fatalen Irrtum. Auch in Asien, berechtigt oder nicht, wird neuerdings den Frauen mehr Beachtung geschenkt, als es manch einem lieb sein dürfte.
Hören wir doch jetzt aus Malaysia, das in unserem Alltag ein quasi-weisser-Fleck auf der Landkarte ist, dass den Männern nun (nachdem sie ihre Frauen schon nicht mehr schlagen dürfen) auch verboten werden soll, sie psychisch zu misshandeln.

Ahja, gut, werden Sie sagen, dass ist ja nur recht und billig. Aber schon was das Schlagen angeht, bin ich mir hierzulande nicht so sicher. Wenn es aber als eine Art psychischer Folter, mindestens aber Demütigung gilt, seine Frau "hässlich" zu nennen, dann hört der Spaß ja irgendwie auf.

Wo bleibt denn da die Meinungs-, mindestens die künstlerische Freiheit!?
Konstantin Wecker würde jedenfalls wegen seines Liedes heutzutage in Malaysia in den Knast wandern.

Da sind wir noch weit, weit von weg.

Freitag, 29. Mai 2009

Nr.60

406000044

Kinder, Kinder

Ist Ihnen das auch schon aufgefallen, wie fröhlich sich alles im gebärfähigen Alter neuerdings wieder vermehrt? Also nicht "wieder", weil die etwa schon Kinder hätten, sondern "wieder" weil es eine Zeit lang aus der Mode gekommen war, das Sich-Vermehren. Wegen der schlechten Zeiten.

Dabei hatten die noch gar keine Ahnung, w i e schlecht die Zeiten noch werden, als sie sich das Kinderkriegen versagten. Nun, da wir erwiesenermaßen die allerallerschlechtesten aller zivilisierten Zeiten haben, da kriegen die Leute Kinder.
Als hätten sie den Ratschlag des Herrn Blum befolgt. Allerdings, um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss man zugestehen, dass diese kugelrunden Bäuche eine Weile brauchen, ehe sie´s sind, so rund. Da war an den obergescheiten Herrn Blum, immerhin einer von den vielen Experten, die letzthin angesichts der zu erwartenden Wirtschaftslage noch ziemlich ratlos waren, noch gar nicht zu denken. Nicht, dass er da noch kein Experte war. Aber da war ihm noch nichts Sinnträchtiges eingefallen.

Jetzt immerhin ist ihm wenigstens irgendwas eingefallen, nämlich, dass angesichts des bevorstehenden Arbeitsplätzemangels die Frauen, wenn sie denn eh einmal arbeitslos daheim säßen, sich für die Rentenkassen etc. nützlich machen könnten. Nicht, dass das der alte Engels nicht auch schon vor langer Zeit gewusst hätte, dass die Frauen sich doch tunlichst ihres biologischen Auftrages besinnen sollten, wenn grad die Arbeit knapp ist. Er nannte das damals "Frauen als Reservearmee" für was auch immer.
Dumm nur, dass selbst dem Herrn Blum klar ist, dass heutzutage eine Familie nicht mehr von nur einem Einkommen überleben kann. Und deshalb, nicht sehr geschickt, mahnt er die Unterstützung des Staates an. Der, in Krisenzeiten auch nicht sehr geschickt, den Kündigungsschutz für die Väter sichern soll. Da freuen sich die Unternehmer sicher ganz dolle! Sehr viel mehr an staatlicher Unterstützung fällt ihm dann auch tunlichst nicht ein, weil ... alles andere kostet Geld. Und das ist ja nun in Krisenzeiten das rarste Gut.

Und sowieso ist es praktisch, dass das dem Herrn Blum erst angesichts der vielen dicken Bäuche einfällt, weil er, wenns schief geht mit seinen hehren Zielen, immernoch sagen kann, dass er nichts gemacht hat.
Neja, schon klar, das waren dann immernoch die Väter, die hernach ja sowieso für den Schmonsens blechen müssen.
Vorausgesetzt, da sind welche, die dazu willens sind. Die Kinder der anderen kommen, wie gehabt, in die Gefriertruhe. Und falls es dafür schon zu spät ist, dann gibts ja noch das Training für die Eltern entwicklungsauffälliger Kinder bei der Uni Bremen.

Alles zum Wohl des Kindes!

Montag, 25. Mai 2009

Vorbilder

Ich soll über Vorbilder schreiben, wurde mir gesagt.

Wasn Quatsch!

Am Besten über ein Land, das Vorbild für Deutschland sein kann.

Jaja!

Vielleicht, auch wenn das nicht sehr einfallsreich ist, greifen wir da gleich zum Allernächsten. Also nicht so rein geographisch, sondern mehr mental. Nämlich den USA, die ja irgendwie schon seit langer, langer Zeit Vorreiter für alles waren.
Der Deutsche ist, was den US-Amerikaner angeht, so blindgläubig, dass er sogar die Dinge noch nachmacht, die die Amis schon längst wieder auf den Müll geworfen haben.

Zum Beispiel neulich kam einer "von oben", beguckte sich unsere mickrigen Büros, in denen aus Sparsamkeitsgründen nun nicht mehr nur jeweils einer, sondern zwei Leute sitzen, und meinte, man könne durch die Herausnahme einer Wand grad noch mehr Platz gewinnen und da statt vier gar fünf Mitarbeiter reinsetzen.

Großraum is irre "IN". Zumindest bei den Leuten, die selbst noch ein Einzelbüro haben, in dem man eine fünfköpfige Familie unterbringen könnte.

Unsere Chefin hat dann auch ein kleines bisschen getobt, weil sie weiss, wie das ist, wenn nur in einem dieser Zweierbüros beide gleichzeitig telefonieren. Was ein Geschrei!

Aber nicht über Großraumbüros wollte ich schreiben, sondern über die USA als Vorbild. Von denen können wir ja so viel lernen, dass es auf keine Kuhhaut geht: Zweit- und Drittjobs (weil man von nur einem nicht leben kann), das Wegsparen des sozialen Netzes, die Immobilien- und Bankenkrise und - nicht zu vergessen - das Foltern, ohne dass es so heisst.

Hab ich doch gestern einen Bericht gesehen darüber, wie man die Häftlinge in Guantanamo behandelt. Die im übrigen ja nicht Häftling heissen, sonder Aussatz oder so. Was dann bedeutet, dass bestimmte Vereinbarungen darüber, wie man Gefangene zu behandeln hat, nicht mehr gelten.
Ganz groß geschrieben, das sei jetzt mal betont, wird der Umstand, dass die Leute nach dieser "Behandlung" keinerlei sichtbare Verletzungen davon tragen sollen. Und sie tun es auch in der Mehrzahl der Fälle nicht.

Nein, nein, die Amis sind beileibe nicht so böse, wie man es ihnen nachsagt!

Na, jedenfalls gestern in dem Bericht haben sie die Situation nachgestellt, an Freiwilligen, die mehrheitlich "pro" gewesen sind. Also die Freiwilligen meinten, davor versteht sich, dass sie es richtig fänden, bei "Gefahr im Verzug" (und davon könne man bei Terrorismus ja irgendwie immer ausgehen) ein kleines bisschen Druck ausgeübt wird. Man trage schließlich zur Rettung von Menschenleben bei, indem man Anschläge verhindern könne, im besten Fall.

Die "als-ob"-Situation dauerte gerade mal 48 Stunden, was wirklich nicht viel ist, geht man einmal davon aus, dass allerhand Leute in Guantanamo schon seit mehreren Jahren sitzen und nie eine Anklage bekamen oder einen Anwalt gesehen haben.
Bis zum Ende des "Testes" haben aber dann nur die Hälfte der Teilnehmer ausgehalten. Weder die, noch die anderen waren hinterher noch "pro". Weil ... irgendwie hatten sie sich das alles ganz anders vorgestellt.

Ihnen war nicht bewusst gewesen, dass sie beinahe ständig Kapuzen auf dem Kopf haben würden, dass man sie aus dem Schlaf risse, sie in ihre Klamotten pinkeln usf. ließe, dass man sie anschreien würde, stundenlang in Zwangshaltungen verharren ließe und ihnen zu ihrer Kapuzenblindheit auch noch Kopfhörer mit "weißem Rauschen" verpassen würde.

Manch einer kriegte schon nach nur wenigen Stunden Halluzinationen. Und die meisten wären noch weit vor Ablauf der 48 Stunden bereit gewesen, ALLES zu gestehen, was zu gestehen man von ihnen verlangte. Und das alles ohne offene Wunden oder auch nur blaue Flecken. Ist doch fein!


Ahja, gut, ich gebs zu: So richtig vorbildhaft ist das nicht für unsereinen, der weniger martialisch mit dem euorpäischen Schöngeist im Hinterkopf rumläuft.
Das nächste Mal, ich versprechs, suche ich was anderes Vorbildhaftes. Mir fällt nur gerade wirklich, wirklich nichts ein.

Sonntag, 24. Mai 2009

Nr.59

406000019

Samstag, 23. Mai 2009

Das Wort zum Sonntag

Kennen Sie Herrn Roh? - Nein? Das ist aber dumm, denn ihn noch kennen zu lernen, dazu ist es zu spät. Weil ... Herr Roh hat die Konsequenzen gezogen. Und das sehr, sehr endgültig. Weil es sich nicht gehört, dass ein Regierungschef in eine Korruptionsaffäre verwickelt ist.
Damit erweist sich, dass Herr Roh entweder ein bisschen altmodisch oder ein Asiat ist. Denn die nehmen es mit der Ehre noch ein wenig genauer, als wir das hierzulande kennen. Herr Roh ist, genau genommen, beides: altmodisch und ein Asiat. Der Richtigkeit halber sollte man sagen, er w a r dies beides, denn er war sehr, sehr konsequent und hat seiner nichtswürdigen Existenz ein Ende bereitet.

Nun stellen Sie sich mal vor, wie das wäre, wenn wir eine asiatische, mindestens eine altmodische Regierung hätten. Das wäre ein Fest für die Beerdigungsunternehmer hierzulande.
Aber - wo sollten wir so schnell eine neue Regierung her kriegen?

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Böse Zungen könnten nun behaupten, das Gegenteil von ehrbar ist ... äääh, prominent.
So jedenfalls drängt sich der Eindruck angesichts gewisser "Prominenter" auf. Auch wenn die nicht einmal alle mit Korruption zu haben. Ich nehme zumindest an, dass manch einer das gar nicht nötig hat. Wenn genug Geld da ist. (Ah, gut, ich nehms zurück: Geld kann man nie genug haben!) Oder besser, wenn man mit der Geldbeschaffung nicht das Geringste zu tun hat, weil das, also das Geld, schon immer da war. Zwar ist nicht ganz klar, was die Prominenz eines Kindes aus reichem Haus ausmacht, aber jedenfalls interessiert sich die Welt auch für diese nutzlosen Geschöpfe. Und manchmal kommt denen der Hauch einer Erkenntnis, dass sie interessant sein wollen um ihretwillen und nicht, weil Vati so viel Geld hat.
Anschaulich zu beobachten an Frau, vielmehr Fräulein Hilton, die eines Tages dachte, man solle sich für sie und nicht für Vaters Geld interessieren. Und weil es eigentlich an ihr so viel Interessantes (ausser Vaters Geld) nicht gab, begann sie sich zu "zeigen". Was durch den Umstand begünstigt wurde, dass sie eines Tages, aus purem Zufall natürlich, ihr Höschen vergessen hatte und beim Aussteigen aus dem Auto die Beine ein bisschen zu sehr ...
Na, wie auch immer. Jedenfalls fand sie, das sei sie der Presse und denen, die sich für das Untendrunter interessieren, ab nun immer mal wieder schuldig,

Seither kennt jeder, der will (sogar die, die nicht wollen) so ziemlich jeden Fleck an der kleinen Paris, den man üblicherweise bedeckt trägt. Es wäre an der Zeit, dass sie sich einmal etwas anderes einfallen lässt.
Gerade eben ist sie wieder in Cannes, wo sie so einen Balztanz vor ihrem Freund kameratauglich aufgeführt hat.
Sollte sich jemand von Ihnen gerade in Cannes aufhalten, wäre es nützlich, Fräulein Hilton zu informieren, dass es an ihr gar nichts, aber gar nichts Interessantes mehr zu entdecken gibt.

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Herr Bohlen, Dieter hingegen ist da schon anspruchsvoller: Er will helfen.
Das macht uns richtig, richtig glücklich.
(Auch, wenn mir persönlich nicht viel einfallen könnte, wobei.)
Aber dank der umsichtigen, anspruchsvollen Presse erfahren wir auch, wie sich Bohlen seinen Beitrag zur Gesundung des Gemeinwesens vorstellt. Er möchte, so hören wir, den Deutschen zum Grand-Prix-Erfolg verhelfen. Nicht, dass das dieses Jahr noch ginge. Dazu kommt er ein paar Wochen und 30 Millionen Euro zu spät.
Blöd nur, das sagt er der Zeitung mit den vier Buchstaben, dass ihn noch keiner gefragt hat. (Herr Raab immerhin wurde gefragt, mochte aber dann, so seine Verlautbarung, nicht mit all der Bürokratie umgehen, auf die er traf.)
Tja, da will man schon einmal helfen und keiner lässt einen.

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Wohl dem, der seiner Fangemeinde damit helfen kann, einfach noch da zu sein.
Patrick Swayze hats getan und ein Foto von sich mit seiner Frau veröffentlicht, nachdem in der letzten Woche verschiedene Medien über seinen Tod berichteten.
Manch eine Träne dürfte sich damit als vergeblich vergossen erweisen.
Wir haben ihn doch alle so lieb!

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Und beim nächsten Mal berichten wir über Heidi Klum, die neuesten Umfragen zufolge die bekannteste, aber auch unbeliebteste Person in den deutschen Medien ist.
Über Horst Köhler, der seine Frau immernoch liebt ("Und ich danke Mutti für ihre weltumspannende Unterstützung. Sie hat an mich geglaubt und daran, dass alle Unmaßgeblichkeiten in meinem Leben einen wirklich furchtbar wichtigen Sinn haben.")
Über Amy Winehouse (25), die ihr Comeback-Konzert absagte (für die, die wissen wollen, woher sie zurück kommen wollte: die Karibikinsel heisst St.Lucia), weil sie entweder doch keine Lust hatte, da weg zu gehen oder wieder einmal ... ach, was verstehen denn wir vom komplizierten Leben eines Stars.
Und viele andere mehr.

Freitag, 22. Mai 2009

Was Sie schon immer dachten und sich nie zu sagen trauten

Jetzt ist es raus!
Und es wurde höchste Zeit.
Aber allerhöchste.

Nun, da wir die DDR-Vergangenheit weitestgehend in Schubfächer gepackt haben, wird es auch langsam Zeit, dass wir die bundesdeutsche Geschichte (das meint Deutschland/West vor der Wende) in den richtigen Kontext packen.

Und also gehört es aufgeräumt mit der Mär, dass die bundesdeutsche Jugend anno 1967 ff. eine von Grund auf radikale war. Warum hätten die so sein sollen? Die hatten doch alles! Sogar diese großartige, von den Alliierten geschenkte Freiheit mit Rockmusik, langen Haaren und Reisefreiheit.
Da muss doch ein geheimer Einfluss oder Anstoß oder irgend so was gewesen sein. Etwas, das von draussen kam und die armen, achso! braven, Kinder in einen Dreck reingezogen hat, auf den sie nicht von allein gekommen wären.

Dieser ganze Schmutz von Studentenrevolte, Hausbesetzungen und gar RAF ... das haben die sich doch nie und nimmer selbst ausgedacht. Warum denn hätten sie das tun sollen? Denen ging es doch nicht nur gut, sondern sie hatten auch alles, einschließlich der richtigen Werte. Jahrzehnte lang haben wir uns gefragt, wie dieser Dreck in ihre Köpfe gekommen ist: Rauschgift, Anschläge und freie Liebe.

Und jetzt, besser spät als nie, wissen wir endlich, dass wir nicht dran Schuld sind. Herr Kurras ists gewesen. Naja, nicht dass wirs nicht wussten. Aber das Ausmaß der Schandtat wird uns erst jetzt so richtig bewusst. Herr Kurras erschoss den Benno Ohnesorg. Nicht etwa so aus Versehen. Aber! Wer konnte denn so etwas glauben?
Ein (west)deutscher Ordnungshüter, der seine blosse, blanke Pflicht erfüllt und damit solch ein Durcheinander in die Wege leitet?
Das glaubt ja nun keiner! Die ganzen Jahrzehnte lang seither hatten wir unsere Zweifel. Wir wussten, dass da etwas faul ist. Jedenfalls hatten wir immer schon so ein Bauchgefühl.

Und jetzt ...
Jetzt ...
Jetzt ist es endlich raus!
Gott sei Dank!

Herr Kurras hat für die Stasi gearbeitet.
Und jetzt ist alles völlig glasklar:
Dieses ganze Chaos, Durcheinander, diese Unmoral und Radikalität hat praktisch ein Ossi verursacht. Wer auch sonst?

Wo auch sonst hätte all das her kommen sollen!
Es wurde Zeit, allerhöchste Zeit.
Und die Erkenntnis kam gerade noch rechtzeitig für all jene, die sich heute nach einem hürdenreichen, mühevollen 68er Weg schon ganz dolle schämten, jemals all diese Dinge getan zu haben.
Naja, jetzt sind sie quasi alle entlastet:
Gegen solche Einflüsse kann man nix, aber auch gar nix tun.
DAS rehabilitiert also ... praktisch von ganz allein.

Wenn der Herr Klar und der Herr Schily das eher gewusst hätten, dann wäre alles aber ganz, ganz anders gekommen.

Motto:

Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

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