dieses jahr hatte ich es nicht so mit dem gartenbau.
obwohl ich im späten frühjahr allerhand pflanzen ausgebracht hatte, gingen dann auch etliche ein, weil ich es nicht einmal schaffte, regelmäßig zu gießen. was bei der wochenlange hitze wirklich nötig gewesen wäre. also räumte ich bereits anfang august etliches vertrocknete zeugs aus den balkonkästen.
jetzt stelle ich fest, dass da - ganz ohne mein zutun - dinge wachsen, die offenbar noch vom letzten jahr im boden schlummerten: zitronenmelisse, dill und eben entdeckte ich sogar einen pflücksalat.
da fiel mir der bericht aus einem städtchen am bodensee ein (Lindau?), wo die an fläche kleinen altbauhäuschen in den himmel wachsen und beinahe alle mit einem dachgarten enden. ursprünglich für die wäsche gedacht, haben sich inzwischen viele der bewohner kleine paradiese da oben angelegt, die obendrein durch abenteuerliche stege und treppen miteinander verbunden sind. eine stadt über der stadt.
eine der bewohnerinnen sagte, sie wisse nicht immer, was da gerade eben aus ihren dachbeeten und manchmal auch aus ritzen im belag sprießt. sie habe schon lavendel gefunden, den sie nicht pflanzte. der wind muss ihn über die dächer zu ihr geblasen haben. sie gebe den dingen eine chance, nochzumal nicht jedes vermeintliche unkraut unbrauchbar sei.
nicht immer, denke ich, haben wir die dinge in der hand. manchmal geschehen sie einfach
erphschwester - 8. Sep, 09:37